Kunstpunkt 3 Kreisverwaltung, Portastr. 13, Minden

„Frieden“

2022 Entwurf Hans Storm

Ausführung Obernkirchner Sandstein Regina Storm-Hollo

Stahl Matthias Mauritz

22. Mai 2022 Eröffnung des Kunstpunkt „FRIEDEN“

 

Unsere Planungen für diesen Standort waren folgende.

Von der Kreisverwaltung sollte ein Friedenszeichen zu den umliegenden Städten und Gemeinden ausgehen.

Die Menschenrechte sollten keine Grenzen haben.

Wir hoffen, dass sich in den umliegenden Gemeinden vielleicht Türen für weitere Kunstpunkte am Pfad öffnen. Bei unserer Freundin Regina Storm-Hollo haben wir auf  jeden Fall eine offene Tür vorgefunden. Diese beiden Steine warteten praktisch auf diesen Kunstpunkt.

Regina Storm-Hollo kann zurückblicken auf viele Generationen die das Handwerk des Steinmetzmeisters ausübten. Urgroßvater, Großvater und Vater prägten ihren Lebensweg. Der Standort Kreisverwaltung bot sich schon deshalb an, da ihr Vater Fritz Hollo Kreistagsabgeordneter von 1969 bis 1994 war. Und von 1971 - 1984 stellvertretender Landrat.

Ich denke, viele Mindener werden sie kennen… auch von zahlreichen Kunstausstellungen. An ihrem Zuhause finden sie die Kunststele Nr. 6 vom „Pfad der Menschenrechte“. Diesen Stein hat sie zusammen mit ihrem Ehemann Hans Storm, der den Entwurf dazu lieferte, zu neuem Leben erweckt.

Und … das ist eine echte Premiere. Gemeinsame Kunst! Regina formuliert ihr gemeinsames Leben gerne so: Hans war Beamter, ich Steinmetzmeisterin, jeder machte sein Ding und wir sind dennoch glücklich verheiratet. Wir hoffen, dass sich das durch den Kunstpunkt nicht ändern wird!

Nichts am „Pfad der Menschenrechte“ geht ohne Matthias Mauritz  unseren Kunststelen Künstler. In seinem Atelier, einer großen Werkhalle, entstehen die Metallarbeiten. Die Kunststele Nr. 5 vom “Pfad der Menschenrechte“ ist dort zusehen.

Die Umsetzung war dann ein lebendiger, wachsender Prozess. Geplant war zunächst das Wort Frieden in Deutsch, Englisch, Russisch, Französisch, dazu kamen dann Chinesisch, Hebräisch und die Idee das Wort auch für Menschen mit Einschränkungen  in Blindenschrift einzusetzen. Frieden sichtbar und fühlbar für ALLE Menschen!

Wir bedanken uns bei ihnen Frau Bölling, dass sie uns als Landrätin eine Tür geöffnet haben. Vor circa einem dreiviertel Jahr konnten wir mit einer Skizze den Kunstpunkt vorstellen. Wir haben uns sehr gefreut, dass alle Parteien unseren Vorschlag (außer 1 Enthaltung) einstimmig bewilligten und uns zu dem „Pfad der Menschenrechte“ beglückwünschten.

Über diesen wunderbaren Platz freuen wir Beteiligten uns ganz besonders. Ein großer Dank dafür auch an die Helfer  in der Kreisverwaltung.

Jetzt kommen wir leider zu dem traurigen Teil meiner kleinen Rede. Kunstpunkt „Frieden“ … und es ist Krieg … jeden Tag hören und sehen wir in den Medien … es ist Krieg. Unser Friedenskunstpunkt ist so aktuell. Doch diese Aktualität hätten wir uns nicht gewünscht.

Die Menschenrechte sind so unendlich wichtig. Wie leicht wäre es, danach zu leben und sie zu achten. Nächstes Jahr werden sie 75 Jahre alt. Von den 30 Artikeln der Menschenrechte greife ich heute 3 heraus!

Artikel 3 Recht auf Leben und Freiheit. Jeder Mensch hat das Recht, in Freiheit und Sicherheit zu leben!

Artikel 19 Meinungsäußerungs- und Informationsfreiheit. Alle Menschen dürfen denken und sagen, was sie wollen.  Jeder hat das Recht, sich zu informieren und seine eigenen Gedanken weiterzugeben, auch an Menschen in anderen Ländern.

Und der Artikel 26 Recht auf Bildung. Jeder Mensch hat das Recht auf Bildung. Der Schulunterricht muss kostenlos und für alle zugänglich sein. Jeder darf sich seine spätere Ausbildung selbst auswählen. Alle Menschen sollen ihre Fähigkeiten während der Ausbildung entwickeln dürfen. Und jeder sollte Verständnis, Toleranz und Freundschaft lernen. 

Wie glücklich können wir uns schätzen, dass wir nicht nur diese 3 Menschenrechte sondern alle 30 Menschenrechte  hier in Deutschland leben können und ein demokratisches Land sind. 

Minden 22. Mai 2022 Annette Ziebeker